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1000 Tode - Schade, das Ende versiebt's


Dieser Tatort hatte so ziemlich alles, was einen guten deutschen Krimi bzw. einen guten deutschen Tatort ausmacht: Atmosphäre, Stil, ein brisantes Thema, glaubwürdige Charaktere und Milieschilderungen, na ja, die Rolle der Kommissarin als kluge Lebensberaterin ("so ein Schmerz kann einen auch richtig stark machen, das weiß ich") vielleicht ein bißchen zu dolle, aber immerhin glaubwürdig gespielt von Eva Mattes, wie auch die anderen Schauspielerleistungen bis in die Nebenrollen (die hilflosen Eltern) richtig gut waren.
Total blöde wurde es dann, als Frau Kommissar, die ja wohl in den 50-ern steckt, sich in den Neoprenanzug zwängte, um eigenhändig den Köder zu spielen. Als ob man in einem solchen Falle nicht eine wesentlich jüngere und durchtrainierte Kollegin mit entsprechender "Nahkampfausbildung" rangelassen hätte und Frau Kommissar auf dem Chefsessel belassen hätte. - Warum glaubt man eigentlich, ein Krimi sei nicht spannend genug, wenn nicht am Ende die Identifikationsfigur höchstpersönlich in Lebensgefahr gerät? - Die Inszenierung dieser Lebensgefahr war dann ehrlich gesagt miserabel: von der Idee her pervers und abstoßend (das Mädchen stirbt, wenn Frau Kommissar Schwäche zeigt bei den Torturen, igitt!), und zudem völlig unglaubwürdig, dass der hochgebildete Mörder sich mit Literaturrezitaten von seinem Tun so lange ablenken lässt, bis Hilfe in letzter Sekunde herbeieilt.
Toller Anfang, 2/3 des Films Hochklasse, Ende vergurkt. Schade drum.
Anyone agrees with me? (lol, ist ja nicht so, als wenn ich kein englisch könnte)

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