Bild.T-Online: Helge Schneider findet seinen Hitler-Film doof 4.1.2007

Das ist absolut verständlich! Ich hab den Film in einer Sneak Preview gesehen und hier ist meine Kritik dazu:

Was zur Hölle sollte das? Dani Levy ist n absoluter Warmduscher und hat alles versaut, was man nur versauen kann. Er hat keine Ahnung, wie man mit einem Helge Schneider umgeht, er hat keine Ahnung, wie man eine Komödie macht, er weiß anscheinend nur, wie man 90 Minuten Langeweile und Unlustigkeit auf die Leinwand projezieren kann. Und das nennt sich dann die respektloseste Komödie des Jahres? Schon sein letzter Film "Alles auf Zucker" war übelst langweilige Scheiße. Der Kerl hat nicht einen Funken Mut, anders kann ich mir so ein desaströses Machwerk wie "Mein Führer" nicht erklären.

Ich sag es nochmal: Der Film wird als Komödie angegeben, aber man kann nicht viel lachen. An Helge Schneider liegt es nicht. Er ist UNGLAUBLICH in der Rolle als Hitler. Helge ist auch das einzige, was den Film anschauenswert macht. In seinen Szenen prustet man dann doch lauthals los und er legt wirklich eine überragend unfassbar gute Leistung hin. Und wo ist jetzt das Problem?

Das Problem ist, dass man Helge nicht sonderlich oft zu sehen bekommt, was doch etwas wundert, da er ja die Hauptrolle haben und der Film über ihn gehen soll. Stattdessen sieht man die ganze Zeit nur Ulrich Mühe, über den man in diesem Film lieber wenig Worte verlieren sollte. Ziemlich miese Leistung bis auf ein paar Stellen. Der Film ist dazu auch beschissen geschnitten. Man sieht eine Szene zwischen Mühe (als jüdischer Schauspieler Adolf Grünbaum) und Helge. Grünbaum soll in Hitler das alte Feuer entfachen und mit ihm eine aufhetzende Rede einstudieren. Dann werden die Szenen so aneinandergereiht:

Grünbaum übt mit Hitler. Grünbaum erklärt dem Führerstab die Fortschritte. Grünbaum erklärt seiner Familie, was der Tag gebracht hat. Also im Grunde wird 3 mal das selbe erzählt und das wiederholt sich dann über den Hauptteil des Films. Kein Wunder also, dass sich Langeweile breitmacht. Das Augenmerk liegt ja fast ausschließlich auf Grünbaum und das kann man einem Film, in dem ein Helge Schneider die Hauptrolle hat und sie atmenbrauebend spielt, einfach nicht antun. Der Film punktet am besten, wenn er die Kamera auf Hitler hält, nur passiert das nicht so oft, wie man es erwartet. Aber in diesen wenigen Momenten ist der Film sehr lustig. Hilft aber nix.

Helge Schneider distanziert sich mittlerweile von dem Film. Er hält die Message und die Darstellung des Führers zurecht für profan, denn respektlos ist an dem Film überhaupt nichts, höchstens die Respektlosigkeit gegenüber Helge Schneider. Hitler verkommt zur nebensächlichen Witzfigur, die in kleinen zerschnippelten Szenen auftaucht. So war das ursprünlich aber nicht. Was man im Kino zu sehen bekommt, ist eine Neufassung des ursprünglichen Films. Levy lies ihn nochmal völlig umschneiden, da nach einer Testaufführung sich herauskristallisierte, dass Hitler die "Stimme des Films" ist und darüber waren die Zuschauer scheinbar entsetzt. Also wurde der Film so umgeschnitten, dass er "mit aller Gewalt" (Zitat Helge Schneider) auf die jüdische Geschichte gelegt wurde, was die ursprüngliche Aussage, wegen der Helge mitgespielt hat, komplett negiert. Das hat natürlich zur Folge, dass Helges umwerfende Leistung unterdrückt wird, der Witz und Biss entnommen und gegen Langeweile ersetzt wird. Der grausige Abspann, in dem überwiegend kleine Kinder gezeigt werden, die gefragt wurden, ob sie Hitler und Grünbaum kennen, schießt dann den Vogel ab.

Man fragt sich was im Kopf des Dani Levy eigentlich vorgeht:

Levy: "Hey, lass uns doch mal nen lustigen Film über Hitler machen. Helge Schneider könnte den spielen. Ich hab zwar keinen Plan von Helge Schneider, aber macht ja nichts, wir nehmen ja noch Ulrich Mühe mit ins Boot. Mit dem hab ich immerhin Erfahrung. Aber auf jeden Fall wird das ein super lustiger, bissiger, respektloser Film."

- Film gedreht, Testvorführung -

Zuschauer: "Och, wie furchtbar, man sieht ja die ganze Zeit nur Hitler und mein Gott, wie kann man nur. Diesen komischen Helge Schneider hab ich eh noch nie verstanden."

Levy: "Mhm kay, also ich weiß auch nicht. Ich mein, ich kann doch auch nichts dafür. Ich hab den Film doch nur gemacht, aber ich bring es in Ordnung."

- Recut, Kinofassung -

Levy: "Hey super, jetzt hab ich doch noch eine Top-Komödie hingedeichselt. Steven Spielberg wäre stolz auf mich. Endlich gibt es mal einen Film, der auch mal die jüdische Seite zeigt, ein Film, bei dem man nachdenklich aus dem Kino kommt. Helge Schneider wird bestimmt als Oscarkandidat für die beste Nebenrolle nominiert."

Helge Schneider: "Nanu? Wo sind denn meine ganzen Szenen hin? Für diese Scheiße soll ich jetzt etwa Werbung machen? Hab genug von dem Hitler-Quatsch. Ich geh wieder auf die Bühne."

Nun denn, soll sich jeder seine eigene Meinung bilden. Ich sage, der Film hätte wirklich in mehr als 4-5 Szenen lustig sein können... aber nicht mit Dani Levy. Herr Levy, nachsitzen, Mel Brooks studieren und lernen wie man ne Komödie macht!

Ich würde nicht unbedingt aus der BILD zitieren. Da ich den Film morgen sehen werde und keine Lust darauf habe, zu warten, ob auf www.bildblog.de ein falsches Zitat oder ähnliches bemängelt wird, tu ich mal so, als ob ich das jetzt überlesen hätte. ;)

Er hat's schon ein bißchen versaut.
Durch die melodramatischen Szenen ist aus der atzenden, bissigen Satire ein Misch-Masch geworden.
Die Szenen mit Helge sind nach wie vor sehr lustig, das ganze Kino hat sich bei uns gut amüsiert.
Doch dann kamen wieder irgendwelche reührseligen, dramatischen Szenen, und spätestens beim Schluss ist von einer Farce oder einer Satire rein gar nichts mehr übrig.
Schade, denn der Film ist stellenweise einfach zum Schießen.

Vielleicht gibt's ja mal 'nen "Schneider Edition", die dann so geschnitten ist, wie es anfangs mal geplant war.
Denn Helge ist und bleibt ein Ausnahmetalent, er is einfach unglaublich und unglaublich vielseitig.

Gibt es irgendwas, was dieser Mann nicht kann????



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"As far back as I can remember, I always wanted to be a gangster!"